Erfahrungsbericht: Tim Lahann
„Saigon ist einen Besuch wert!“
Auslandssemester an der RMIT University Vietnam Am besten fange ich damit an, dass die Entscheidung ins Ausland zu gehen auf jeden Fall die Richtige war. In den vier Monaten habe ich unglaublich viel erlebt und gelernt. Alles in allem hatte ich eine sehr tolle Zeit. Die Gründe dafür lassen sich sehr einfach zusammenfassen: Die Menschen, die ich kennen gelernt habe und mit denen ich Zeit verbringen durfte und die Eindrücke die mir Vietnam (und ein paar weitere Länder) vermittelt haben. Fangen wir aber bei der RMIT University Vietnam an, dem eigentlichen Grund der Reise. RMIT steht für Royal Melbourne Institute of Technology und ist eine australische Universität. Allerdings gibt es unter anderem auch in Saigon einen Ableger. Der Campus ist sehr modern gestaltet. Gebäude 1 (das Hauptgebäude) wird im Erdgeschoss gerade renoviert. Gebäude 2 ist am jüngsten und sieht architektonisch am spektakulärsten aus. Die meiste Zeit habe ich in Gebäude 8 verbracht. Mein Unterrichtsraum war ein Computerlabor welches komplett mit iMacs ausgestattet ist. Dazu drei separate Bildschirme die die Aktionen des Lehrers im ganzen Labor zeigen. Allgemein ist die Uni auf einem hohen Stand der Technik. PCs in den Räumen in denen es Sinn macht, flächendeckendes WLAN etc. Meine Professoren waren durchweg kompetent und wussten immer eine Antwort. Auch wenn einige Studenten manchmal arge Probleme mit der Software hatten. Auch außerhalb der Unterrichtsstunden bieten sie immer ihre Hilfe an. Einfach eine E-Mail schreiben und in der Regel erhält man binnen 24h eine Antwort. Ebenfalls zu erwähnen ist die große Sporthalle mit integriertem Fitness-Studio. Die Benutzung ist in den Studiengebühren bereits enthalten. Es stehen auch jederzeit Trainer bereit um zu helfen. Auf der anderen Seite hat man die Möglichkeit sich einem/ mehrerer Clubs anzuschließen. Ich habe zum Beispiel Flag Football ausprobiert. Auch das „Nahrungsangebot“ ist mit neun Restaurants sehr vielseitig. Von Subway über mexikanisch, bis hin zu traditionellem vietnamesischen Essen ist alles dabei. Außerdem gibt es noch einen kleinen Supermarkt. Noch etwas zu Saigon bzw. Ho Chi Minh City. Auch wenn es ein paar Aspekte gibt, die mir nicht ganz so gefallen, so ist es eine der coolsten Städte die ich bisher gesehen habe. Um das Beste daraus zu machen sollte man aber sehr offen gegenüber neuen Dingen sein. Auch wenn so manches völlig gegen unsere Kultur geht. Saigon ist für mich eine schöne, aufregende, laute, interessante und aufstrebende Stadt. Bei jeder Fahrt mit dem Motorroller kann man Sachen sehen, die man bisher so nicht gesehen hat. Daher bietet es sich auf jeden Fall an Uber oder Grab zur Fortbewegung zu nutzen. Gerade, weil der Verkehr wirklich die Hölle ist. Ich hatte darüber hinaus nie eine unangenehme Begegnung mit Vietnamesen, keine abwertenden Blicke oder dumme Sprüche. Im Gegenteil! Am Ende hatte ich eine Hand voll von Leuten die mich immer freundlich begrüßten, als wir uns gesehen haben. In einem fremden Land ist sowas schon ziemlich cool, gerade wenn man nicht einmal dieselbe Sprache spricht. Ich möchte in den nächsten Jahren auf jeden Fall wieder nach Saigon zurückkehren. Diesmal jedoch nur für einen Urlaub. Ich bin nämlich sehr gespannt, wie sich die Stadt verändern wird. An allen Ecken und Enden wird neu gebaut. Wohlmöglich, dass bis dahin auch der Verkehr etwas besser wird. Eben dieser ist einer der negativen Aspekte. Super chaotisch und manchmal anscheinend ohne Regeln, bzw. werden diese gerne mal zurechtgebogen. Aus dem Verkehr resultiert eine ziemlich starke Luftverschmutzung. An einigen Tagen war diese so stark, dass es Nebel nahekam. Nicht falschverstehen, die Sichtweite beim Fahren ist in Ordnung, nur weiter entfernte Gebäude verschwinden dann ganz gerne. So manches Mal war ich dann froh Saigon hinter mir zu lassen. Trotzdem habe ich mich immer wieder darauf gefreut zurückzukehren. Es wurde zu einer provisorischen Heimatstadt. Wie bereits erwähnt, dass liegt hauptsächlich an den entspannten und freundlichen Einwohnern.