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Erfahrungsbericht: Marcel Degenhardt

Marcel Degenhardt
„Für mich war es eine Erfahrung, auf die ich nicht verzichten möchte und bin deshalb froh dieses Abenteuer gewagt zu haben.“

Warum Malaysia?

Da für mich, aus früheren Reisen, Südostasien eine der interessantesten Regionen der Erde ist, war mir von vornherein klar, dass ich mein Auslandssemester dort verbringen möchte. Die Wahl fiel auf Malaysia, weil vor allem die Hauptstadt Kuala Lumpur einer der Schmelztiegel verschiedener Religionen, Ethnien und Kulturen ist, die friedlich nebeneinander leben. Außerdem ist Malaysia eines der aufstrebenden Schwellenländer, welche für mich im Bereich Wirtschaft unglaublich interessant ist.

Vorbereitung, Bewerbungs- und Visaprozess

Nachdem ich mir im Klaren darüber war, dass es als Freemover nach Malaysia gehen sollte, machte ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Agentur. Hier fiel meine Wahl auf das IEC, bei dem u.a. die Monash University Malaysia zur Wahl stand. Warum als Freemover? – weil es leider keine für mich passende Partnerhochschule gab. Ich entschied mich sehr schnell für die Monash aufgrund des hohen Ansehens des Hauptstandortes in Melbourne (Australien) und der Möglichkeit, dass meine Fächer dort anerkannt werden können. Man muss 3-4 Fächer belegen, damit man die Studienberechtigung in Malaysia behält (80% der Lectures müssen besucht sein, damit das Visum nicht entzogen wird). Ein Fach wird i.d.R. mit 6 Creditpoints angegeben, was 7,5 ECTS in Deutschland entspräche. Man kann maximal vier Fächer, also einen Workload von 30 Credits belegen.

Nachdem ich den Studienplan meiner Heimathochschule mit dem der Monash verglichen hatte und mir einige Fächer aussuchte die ich in Malaysia belegen möchte, lies ich mir diese vom Auslandsbeauftragten anerkennen. Mit dem Wissen, dass dies funktionieren wird, bewarb ich mich über das IEC bei der Monash University Malaysia.

Nachdem ich die Zusage erhielt, musste ich diese bestätigen und erste Gebühren zahlen. Diese bestehen aus Semestergebühren, Kosten für Unterkunft (ich nahm ein Zimmer in dem dortigen Studentenwohnheim) und Studentenpass-Gebühren (Visum). Hierzu muss man sagen, dass dies ein langwieriger Prozess ist: Es wird ein Studentenpass mit der Zusage beantragt. Dieser wird in zwei Schritten genehmigt: Im ersten Schritt wird ein Visa Approval Letter durch das Immigration Department of Malaysia zugesendet. Ist dieser Schritt erledigt, muss man einen Termin in Deutschland bei dem zuständigen Konsulat / Botschaft machen, um ein Single Entry Visa (SEV) zu bekommen (Ich musste hierfür persönlich ins Generalkonsulat nach Frankfurt am Main kommen). Ist das SEV in den Pass eingestempelt, kann man nach Malaysia einreisen, wo dann an der Hochschule der zweite Teil des Visa-Prozesses beginnt: Man gibt seinen Pass beim International Office ab, dieses leitet ihn an die Immigration weiter und dort wird dann ein Studentenvisum ausgestellt. Dieser Prozess dauerte bei mir 5 Wochen. Zu dieser Zeit darf man das Land nicht verlassen.

Einen Flug habe ich vorher gebucht, nach Anmeldung veranlasste die Hochschule eine Abholung am Flughafen Kuala Lumpur, dies funktionierte einwandfrei. Neben Versicherungen und diversen administrativen Tätigkeiten war aber nicht mehr viel mehr im Voraus zu tun.

Das Auslandssemester

Das Auslandssemester begann mit der Orientation Week. Hier wurden sämtliche administrativen Tätigkeiten wie Einweisungen, ärztliche Tests etc. erledigt. Man konnte sich ggf. über Änderungen oder Probleme des Vorlesungsplans informieren und diese, wenn nötig, korrigieren. Diese Woche ist eine gute Möglichkeit Bekanntschaften zu knüpfen. Aber auch ohne diese Woche fällt dies hier sehr leicht, weil eigentlich alle internationalen Studenten in der Sunway Monash Residence direkt am Campus leben.

Blick über den Campus

Campus

Die Kurse haben australischen Standard und bestehen aus einer Lecture (1-2 Stunden pro Woche) und einem Tutorial (i.d.R. 1 Stunde pro Woche). Es besteht eine Anwesenheitspflicht von 80% im gesamten Semester, da sich die malaysische Regierung vorbehält, Studenten, die unter der Anwesenheit liegen das Visum zu entziehen.

Die Unterrichtsräume an der Monash University sind sehr modern, so wie der gesamte Campus. Es gibt viele Möglichkeiten, sowohl klimatisiert im Gebäude als auch unter freiem Himmel zum Studieren. Dadurch hat man ständig das Gefühl Leute, die Studieren oder lernen zu treffen. Außerdem ist die kulinarische Auswahl sehr breit. So gibt es nicht nur einige Möglichkeiten in der Mensa, es stehen außerdem täglich wechselnde Foodtrucks bereit.

Ich war im zweiten Semester 2019 in Malaysia. Dieses begann offiziell am 29.07. und endet am 22.11.2019. In dieser Zeit finden 12 Wochen Vorlesungen statt. Es gibt eine Woche Mid-Semester Break und die 13. Woche ist die sogenannte SWOC-Week (Study without classes), bevor es dann in die 3wöchige Prüfungsphase geht.

Ich habe in meinen vier belegten Kursen eigentlich permanent Präsentationen gehalten, Gruppenarbeiten oder Essays abgeben müssen. Diese zählen zu einem gewissen Prozentsatz zur Gesamtnote, dadurch wird die Abschlussprüfung nicht zu 100% gewichtet, was dennoch bedeutet, dass man mindestens 50% erreichen muss, ansonsten ist das ganze Modul nicht bestanden.

Freizeit

Der Freizeitwert in Kuala Lumpur ist sehr hoch. Wenn man es geschickt anstellt und die Kurse nach Möglichkeit in die Mitte der Woche legt, ist es ein Einfaches am Wochenende zu verreisen.

Zu Beginn haben wir Kuala Lumpur und den Umkreis der Stadt erkundet. Hierzu eignet sich der ÖPNV, aber auch die mobile Taxi-App „Grab“ mit der es preiswert möglich ist von A nach B zu kommen.

Als wir unsere Reisepässe dann zurückbekamen, sind wir mit dem Flugzeug in Südostasien verreist. Durch das Billigfliegerdrehkreuz ist dies mit der Fluggesellschaft AirAsia zudem extrem preiswert.

Aber auch in der näheren Umgebung gibt es einige Möglichkeiten. Da die Monash University in Sunway City, einer geplanten Stadt in Kuala Lumpur, liegt, gibt es hier eine große Shopping-Mall, Restaurants und Freizeitparks.

Pool am Wohnheim

Fazit

Ich kann aus der persönlichen Erfahrung empfehlen ein Auslandssemester zu absolvieren. Sei es die persönliche Entwicklung, vor allem, weil man als Freemover für jegliche Vorbereitung selbst verantwortlich ist oder den Einblick in das Studium in einem anderen Land, hier: australisches Schulsystem in Malaysia. Malaysia war für mich ein Volltreffer, weil das Land sehr offen gegenüber Ausländern ist, aber dennoch den südostasiatischen Lifestyle verkörpert. Für mich war es eine Erfahrung, auf die ich nicht verzichten möchte und bin deshalb froh dieses Abenteuer gewagt zu haben.