Erfahrungsbericht: Helena Fechner
„6 Monate Chile, viel mehr als nur ein Auslandsemester. “
Die Entscheidung wohin es für mein Auslandssemester gehen sollte war keinesfalls einfach! So viele Länder, so viele Möglichkeiten und einfach so viele Unis die zur Auswahl standen.
Schließlich habe ich mich aber für Chile entschieden und es war für mich das Beste was ich hätte machen können. Der Bewerbungsprozess war unkompliziert und einfach, die Uni hat mich vorher total gut über alles informiert, so dass ich wirklich eine stressfreie Vorbereitung hatte!
Der Anfang
Einen Monat bevor das Semester losging, bin ich nach Chile geflogen um das Land schon etwas zu bereisen. So habe ich noch etwas Sommer mitgenommen und konnte vor allem Patagonien kennenlernen. Schließlich in Viña del Mar angekommen war ich noch für ein paar Tage im Hostel, da ich erst zum Monatsanfang in meine WG ziehen konnte welche ich durch die Website compartodepto.cl gefunden habe. Das war jedoch eine super Entscheidung, da ich im Hostel schon sofort viele andere Internationale Studenten der UAI kennengelernt habe, die direkt zu meinen Freunden geworden sind. So kannte ich am Orientierungstag auch schon Leute, welches mir auf jeden Fall die Nervosität zu Beginn genommen hat. Die Uni hatte ein kleines aber buntes Programm zusammengestellt um uns Willkommen zu heißen, welches Spaß gemacht hat und uns geholfen hat den Weg durch das Uni Labyrinth zu finden. Den modernen Campus der UAI werdet ihr lieben, auch wenn am Anfang noch alles gleich aussieht und man sich leicht verläuft. Die Aussicht ist der Wahnsinn und die Atmosphäre ist auch immer super da viele Events stattfinden und somit immer was los ist.
Leben in Viña
Viña del Mar ist zwar keine besonders aufregende Stadt, aber trotzdem ist es dort total schön und vor allem echt sicher zu leben. Die meisten Internationalen Studenten wohnen in Ferienwohnungen direkt am Strand und nicht weit vom Zentrum. Ich hatte großes Glück mir meine WG mit einem Chilenen und einer Bolivianerin zu teilen, so habe ich zuhause nur Spanisch gesprochen, was mir wirklich sehr viel geholfen hat. Unter den Internationals wird sonst nämlich meist nur Englisch gesprochen, da alle natürlich unterschiedliche Spanischkenntnisse mitbringen. Apropos Spanisch in Chile, welches in Lateinamerika nämlich auch als schwierigstes Spanisch bekannt ist. Chilenen haben ihren eigenen Slang und sind auch wirklich stolz drauf! Endungen werden häufig gar nicht ausgesprochen und es gibt sehr viel eigenes Vokabular, mit dem man in anderen spanischsprachigen Ländern auch gar nicht weiter kommt. Man braucht zwar vielleicht ein paar Monate um sich an das Spanisch in Chile zu gewöhnen, aber wenn man am Ende dann chilenisches Spanisch spricht, kann man sich sicher sein wirklich überall auf der Welt Spanisch zu verstehen. In Peru angekommen war ich dann nämlich echt überrascht, dass ich mich eigentlich wirklich problemlos auf Spanisch über alles unterhalten kann, wobei ich mir in Gesprächen mit Chilenen vorher nämlich nicht immer so sicher war.
Wenn ihr ein bisschen mehr Abenteuer sucht, dann könnt ihr auch nach Valparaiso ziehen welches nur 15 Minuten von Viña entfernt ist. Valparaiso zählt nämlich nicht nur zum UNESCO Weltkulturerbe sondern hat auch ein viel spannenderes Nachtleben.
Es gibt „Specially Designed“ Kurse für Austauschstudenten die ihr belegen könnt, damit werdet ihr auf jeden Fall nicht zu viel Unistress bekommen und ausreichend Freizeit haben. Da das System in Chile sehr verschult ist, gibt es eine Anwesenheitspflicht und ihr werdet während des Semester einiges an Tests und Präsentationen haben so dass die Prüfungen am Ende teilweise nur noch 20-30% zählen. Diese Kurse sind im Vergleich zu den Pregrado Kursen, welche zusammen mit Chilenen stattfinden, nicht zu anspruchsvoll aber geben euch die Möglichkeit viel über Lateinamerika zu lernen! Sowie eigentlich alle der Internationalen Studenten bin ich auch während des Semesters viel gereist und die entspannten Stundenpläne erlauben auch ruhig öfter mal ein langes Wochenende mit Freunden wegzufahren. Die unglaublichen Landschaften in Chile lassen euch auch gar keine andere Möglichkeit! Und auch an die fast täglichen, meist kaum spürbaren, Erdbeben gewöhnt ihr euch schnell. Für die Chilenen ist das nämlich überhaupt kein Grund zur Aufregung.
Für mich war das Semester Ende Juni vorbei, also hatte ich wieder einen Monat Zeit zu reisen und habe, wie eigentlich auch alle anderen Internationalen Studenten, Peru, Bolivien, Argentinien und Uruguay erkundet.
Für alle die sich zwar schon für Chile entschieden haben, aber nicht wissen ob es nach Viña oder Santiago gehen soll, der Campus in Santiago ist ziemlich außerhalb und viel anonymer. In Viña kommt ihr jedoch schnell zur Uni und habt auf jeden Fall kein Problem Leute kennenzulernen. Und wenn ihr euch nicht sicher seit ob ihr lieber im 1. Semester (Mai-Juli) oder im 2. Semester (August-November) nach Chile wollt gibt es auch einiges an Pro und Kontra. Das 2. Semester hat auf jeden Fall besseres Wetter, dafür gibt es allerdings auch doppelt so viele Internationals und ist somit etwas anonymer als im 1. Semester, welches dafür aber leider im Winter endet.
Ich hatte eine tolle Zeit und kann wirklich jedem empfehlen ein Auslandssemester an der UAI in Viña del Mar zu machen!