Erfahrungsbericht: Christopher Alexander Büsch
„Neuseeland?! Immer wieder!!“
Erfahrungsbericht Planung
Bei der Planung des Auslandssemester muss ziemlich viel Zeit investiert werden, damit man eine schöne Zeit im Ausland hat. Deshalb hier meine Liste die ich mir gemacht hatte:
1. Wo will ich hin? Welche Universitäten kommen für mich in Frage? Welche Kurse werden wo angeboten? Wie sieht das mit der Finanzierung aus?
Am besten über die IEC Internetseite.
2. English-Test (zum Beispiel TOEFL oder DAAD Sprachzertifikat) machen, für die Bewerbung.
3. Bewerben über den IEC
4. Nach Zusage:
a) Flüge buchen
b) Visum beantragen (falls notwendig)
c) Finanzierung. Manche Universitäten vergeben Stipendien an Auslandsstudenten, Auslands-Bafoeg, DAAD, ERASMUS (mehr Finanzierungsmöglichkeiten auf der IEC Internetseite)
d) Neuer Reisepass (ist meiner noch gültig?)
e) Unterkunft
Generell empfiehlt es sich mindestens ein drei viertel Jahr, bevor man ins Ausland will, sich zu bewerben. Dadurch hat man noch genug Zeit um alles zu organisieren. Vor allem das Visum und neuer Reisepass, können ziemlich lange dauern (#Bürokratie).
Und jetzt zu meinen Erfahrungen ;)
Ist der Auslands-Blues wirklich real?
Auslands-Blues, was ist das eigentlich? Naja, um es einfach auszudrücken ist es die Sehnsucht wieder da hin zu wollen, wo man einmal war. Ich hatte immer gedacht, dass dies immer nur vorgeschobene Symptome sind, aber nun muss ich zugeben, dass dies wirklich real sein kann. Als ich Mitte Januar von meinem Auslandssemester in Neuseeland wieder zurück kam hatte mich dieser Blues zuerst einmal voll erwischt. War aber auch kein Wunder, wenn ich ehrlich bin, nachdem was man alles in Down Under erleben durfte: Surfen, Kiwi und Pinguine in Natur sehen, viele neue Freunde und Freundin kennen lernen, tausende von Oh-mein-Gott-ist-das-wirklich-real-Ausblicke, Rafting, SkyDive, Goldstrände, Bungy-Sprung, Great Walk, Mount Doom aus Herr der Ringe, …
Und das war noch nicht einmal die Hälfte. Man kann mit Worten gar nicht beschreiben wie schön und abwechslungsreich Neuseeland wirklich ist. Dazu kommt dann auch noch die bekannte Neuseeländische Freundlichkeit und Gelassenheit, wie zum Beispiel das Bedanken beim Busfahrer oder die direkte Hilfe bei einem Reifenschaden: Mein Mann hat eine Autowerkstatt. Er macht das für dich umsonst.
Zudem ist das Studieren auch um einiges entspannter als in Deutschland. Es wird zum Teil weniger Stoff in einem Semester durchgenommen und schon fast von einem erwartet fast jedes Wochenende die Natur zu erforschen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Noten für die Kurse anders zusammensetzen. Man hat keine finale Klausur am Ende des Semesters, welches die ganze Note festlegt. Sondern die Note besteht aus drei bis vier Assignments, die jeweils um die 10% ausmachen, und einer abschließenden Klausur, am Ende des Semesters, die nur 40-60% zur Gesamtnote beiträgt (Bei manchen Kursen kommt noch ein kleines Projekt hinzu). Dadurch kann man trotzdem eine gute Note bekommen, auch wenn man in der Klausur keinen guten Tag hatte.
Wenn man von einer kleinen FH zu einer richtigen Universität in Christchurch kommt, denkt man sich am Anfang schon: Das ist aber alles viel viel größer….. Aber nach ein paar Tagen findet man sich gut zurecht, vor allem durch die vielen freundlichen Leute, die einem immer wieder helfen wollen.
Ein eindeutiger Nachteil vom Studieren in Neuseeland ist allerdings leider das Geld, besonders wenn man Ausländer ist. Da können schnell mal 4.000$ (ca. 2.400€) pro Kurs fällig werden, wobei die Lebenskosten, wie Unterkunft und Essen, noch nicht mit abgedeckt sind. Deshalb empfiehlt sich eine Bewerbung für ein Stipendium.
Dadurch wird deutlich, dass man sich um einiges organisatorisches vor dem Auslandssemester/-studium kümmern muss, wie zum Beispiel Sprachnachweis (TOEFL), Bewerbung an der/den Universität/en, Flüge, neuen Reisepass, Visum (früh genug beantragen), Unterkunft, …
Viele Leute haben Bedenken wegen der englischen Sprache, dies ist aber völlig unbegründet.
Das einzige Problem ist manchmal der etwas gewöhnungsbedürftige Kiwi-Englisch-Akzent. Wenn ich darüber nachdenke kommt mir immer wieder in den Sinn, dass ich einmal viermal nachfragen musste um danach endlich die Frage Did you like it? zu verstehen. Von diesem peinlichen Moment abgesehen war die Sprache kein Hindernis und des Weiteren sprechen nicht alle Neuseeländer diesen Akzent. Ansonsten lernt man auch noch die Einfachheit des Kiwi Englisch zu schätzen. Wörter wie sweet as, easy as, mate, no worries und cheers sind aus meinem Englischen Sprachgebrauch nicht mehr weg zu denken.
Abschließend muss ich sagen, dass Neuseeland ein atemberaubendes Erlebnis und einer meiner besten Erfahrungen meines Lebens war. Ich habe neue Freunde und Kultur kennen gelernt, bin um einiges selbständiger geworden, habe unfassbare Naturereignisse gesehen und vieles mehr. Und den Auslands-Blues hat man auch schneller hinter sich als man denkt, man kann ja immer mal wieder einen Neuseeland-Urlaub machen.
Als wirklich schlecht würde ich wahrscheinlich nur das Bier und Brot bezeichnen, da habe ich deutsches Bier und deutsches Brot wirklich vermisst.
Mein abschließendes finale Fazit ist kurz und bündig wie folgt zusammenzufassen: Neuseeland?! Immer wieder!!