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Erfahrungsbericht: David Flückiger

David Flückiger
„California Life“

Organisation vor dem Austausch

Die Anmeldung (zumindest in der Schweiz) für ein Austauschsemester erfolgt sehr einfach und kostenlos über das Schweizer Portal Study Smart. Leider musste ich da etwas mehr Dokumente einreichen als nötig, da sie noch nicht so viele Leute an die State University geschickt haben. Study Smart hat mich schlussendlich an IEC vermittelt. IEC hat dann meine Anmeldung mit der San Diego State University koordiniert und mir jeweils mitgeteilt welche Dokumente sie von mir noch benötigen. Dies hat den Anmeldeprozess deutlich vereinfacht. Wahrscheinlich wäre es einfacher gewesen, sich direkt über IEC zu bewerben, aber zu dieser Zeit wusste ich noch nichts von dieser Organisation. Sobald alles in Ordnung war hat sich der Austauschkoordinator der SDSU direkt an mich gewandt und mir einige Details zukommen lassen. Als Austauschstudent der SDSU meldet man sich nicht direkt bei der Universität an, sondern bei dem American Language Institute (ALI), welches alle Austauschstudenten betreut. Der Vorstehende des ALI, Spencer Hom, ist ebenfalls sehr hilfsbereit, wenn es um Fragen bezüglich Anmeldung oder Kursen geht. Wichtig ist, dass man sich frühzeitig um das Visum kümmert und früh einen Termin auf der Botschaft in Bern vereinbart, da der ganze Prozess doch etwas dauern kann.

San Diego – Unterkunft und Leben

San Diego ist wirklich eine Traumstadt, mit warmen Temperaturen und sonnigen Tagen das ganze Jahr über! Zudem ist San Diego in der Nähe von vielen weiteren attraktiven Reisezielen wie Los Angeles, San Francisco, Las Vegas, vielen Nationalparks und die Fahrt nach Mexico ist natürlich auch nicht allzu lang. San Diego ist zwar eine typische amerikanische Grossstadt, man findet sich aber schnell zurecht und hat nicht das hektische Grossstadtleben, sondern eher den Cali-Lifestyle. Die Leute sind sehr freundlich und immer offen für ein Gespräch. Obwohl man auch gut bis im Dezember noch Tage am Strand geniessen kann, kann es ab November doch auch mal Temperaturen unter 10 Grad haben, deshalb empfiehlt es sich auch ein bisschen wärmere Kleidung mitzunehmen. Die meisten Austauschstudenten wohnen entweder in Pacific Beach, Mission Beach oder in der College-Area, einige entscheiden sich auch für die etwas abgelegenere, aber hippe Viertel wie Hillcrest oder North Park. Wir wollten unbedingt in der Nähe des Strandes wohnen und haben uns deshalb für die Wohnungssuche in Pacific Beach entschieden. Grundsätzlich wohnen in Pacific Beach und Mission Beach sehr viele Deutsche und Skandinavier. Falls man sich jedoch für BLVD63 in der College-Area entscheidet, hat man auch hauptsächlich Kontakt mit Austauschstudenten. Der Kontakt mit Amerikanern in den Strandvierteln ist eher schwierig. Falls ihr mit der Erwartung hingeht Englisch zu reden/lernen, bemüht euch frühzeitig um die Wohnungssuche, da ihr sonst schnell nur mit Schweizern/Deutschen zusammenwohnt. Ansonsten ist man in Pacific Beach im Vergleich zu der-College Area aber viel näher an vielen Bars, Restaurants und Clubs und natürlich dem Strand. Es empfiehlt sich die Wohnungssuche vor Ort zu beginnen und deshalb zwei bis drei Wochen vor Semesterbeginn schon anzureisen und sich ein Airbnb oder ein Hostel für diese Zeit zu buchen. Ein Mietauto für diese Zeit ist auch von grossem Vorteil. Die Wohnungssuche kann sehr zeitintensiv sein, aber meistens lohnt es sich nicht gleich auf das erste Angebot einzugehen. Viele Wohnungen in Pacific Beach und Mission Beach werden über den Sommer noch als Ferienwohnungen vermietet (zum doppelten Preis), weshalb viele Wohnungen erst ab dem 1. September frei werden. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wo man nach Wohnungen suchen kann, wir haben unsere über Craigslist gefunden. Es gibt aber auch viele lokale Vermittler, die sich ihr Geld mit Wohnungsvermittlungen für Austauschstudenten verdienen. Diese Vermittler sind meistens über Facebook zu finden. Zu bedenken ist aber, dass sie oftmals relativ hohe Provisionen verlangen. Das Wohnen in San Diego ist generell sehr teuer (sogar für Schweizer Verhältnisse), shared rooms (2 Personen) kosten durchschnittlich zwischen 600 und 900 Dollar pro Monat, während Einzelzimmer zwischen 1000 und 1500 kosten. Je näher am Strand, desto höher die Preise. Es empfiehlt sich zudem pro Wohnung ein Auto zu mieten, vor allem wenn man sich für eine Unterkunft in Strandnähe entscheidet. In diesem Sinne ist San Diego sehr amerikanisch, ohne Auto kommt man fast nirgends hin und der öffentliche Verkehr ist eher schlecht. Am besten mietet man sich bei DirtCheap ein Auto für das ganze Semester. Monatlich bezahlt man dann zwischen 700 und 800 Dollar für das Auto. Vom Autokauf würden wir eher abraten, da hohe versteckte Kosten anfallen können und man am Ende des Semesters dann auch den Stress hat, das Auto wieder zu verkaufen. Grundsätzlich ist das Leben in San Diego eher teuer, vor allem gesunde Ernährung. Feiern kann auch nicht ganz günstig sein, während Essen im Restaurant im Vergleich zur Schweiz sehr günstig ist. Es empfiehlt sich mit Bargeld anzureisen und ansonsten mit der Kreditkarte zu bezahlen. Ein Bankkonto in den USA zu eröffnen ist für Schweizer eher schwierig und aufwändig. In San Diego gibt es viel Party, wer jedoch auf lange Nächte aus ist, ist an anderen Orten vermutlich besser aufgehoben, da aufgrund der gesetzlichen Sperrstunde alles bereits um 02.00 schliesst.

San Diego State University (SDSU)

Die San Diego State University ist mit ca. 33'000 Studenten die grösste im County, aber trotzdem relativ überschaubar. Der Campus liegt von Downtown aus ca. 20 min. Autofahrt im Landesinneren und verfügt über tolle Anlagen wie ein riesiges Fitnesscenter, einen Pool, Tennisplätze etc. Wer mit dem Auto zur Uni fährt, kann sein Auto in einem der zahlreichen Parkhäuser unterbringen, bei denen ab 10 Uhr morgens akuter Parkplatzmangel herrscht. Eine Parkbewilligung kostet ca. 150 Dollar pro Fahrzeug und kann zu Beginn des Semesters gelöst werden. Essensmöglichkeiten (in verschiedenen Food Courts) gibt es auf dem Campus auch genügend, wer aber lieber auf Fast Food verzichtet und günstigere und gesündere Alternativen bevorzugt, nimmt sich besser etwas von zu Hause mit. Jeden Donnerstag gibt es jedoch einen tollen Food Market auf dem Campus. Dort finden sich Essensspezialitäten aus diversen Länder, wie Afrika, Brasilien, Japan und natürlich verschiedenen US-Staaten. Die San Diego State University macht wie viele andere amerikanische Universitäten Schlagzeilen mit ihren Sportteams. Speziell Football und Basketball sind sehr beliebt an der SDSU und es empfiehlt sich auf jeden Fall einmal den Aztec Spirit hautnah an einem Spiel mitzuerleben. Die Tickets für Football, sowie Basketball sind für Austauschstudenten des ALI kostenlos. Auch die Fraternities und Sororities, die amerikanischen Verbindungen, haben einen hohen Stellenwert an der SDSU. Die San Diego State University ist allgemein bekannt als Partyuni. Dies bekommt man als Austauschstudent, wenn man nicht an der Uni wohnt und weder einer Fraternity oder Sorority angehört, eher weniger mit. Das pledging, das Aufnahmeverfahren in eine Fraternity oder Sorority ist sehr schwierig und dauert auch relativ lange, sodass es sich für ein Semester kaum lohnt. Davon abgesehen ist es enorm schwer auf eine solche Verbindungsparty zu kommen, wenn man nicht selbst Mitglied ist oder jemanden kennt, der dabei ist. Aber auch ohne wilde College Parties ist in San Diego immer etwas los. Dabei werden für Austauschstudenten vor allem durch Sun Diego Entertainment viele Aktivitäten angeboten.

Kurse

Grundsätzlich ist das amerikanische System ziemlich verschieden von dem an der Universität St. Gallen. Die Vorlesungen sind kleiner, Anwesenheit ist sehr wichtig und wird meistens geprüft und ist Teil der Endnote. Die Kurse sind eher schulisch gestaltet, mit mehreren Zwischenleistungen und Hausaufgaben. Wir haben von bisherigen Austauschstudenten oft gehört, dass für die meisten Kurse eher wenig Aufwand notwendig ist. Schlussendlich war der Aufwand aufgrund von vielen Zwischenleistungen und Gruppenarbeiten jedoch grösser als gedacht. Dafür ist das (Anspruchs-)Niveau an der SDSU aber tiefer als an der HSG. Das Kurswahlsystem ist zudem auch neu und läuft nicht mehr wie früher mit dem course crahsing, sondern über ein Webportal, welches dem Bidding an der HSG ähnlich ist. Plätze im Kurs sind nicht garantiert für Austauschstudenten und amerikanische Studenten haben auch im Wartelistensystem immer Vorrang. Bei einigen von uns wurde es dann gerade bei beliebten Kursen wie Finance oder Microeconomics knapp einen Platz zu bekommen. Jeder Austauschstudent des ALI, der sich für das Undergraduate Business Courses Programm entschieden hat, musste zudem mindestens zwei Special Sessions belegen, welche speziell für Austauschstudenten angeboten werden. Insgesamt müssen auf Undergraduate Level mindestens vier Kurse à jeweils 3 units (= 6 ECTS) belegt werden, um den Visa Status zu erhalten. Es können mehr Kurse gewählt werden, was dann aber zu einer Erhöhung der Semestergebühren führt. Es empfiehlt sich, zusätzliche Kurse erst vor Ort nach zu zahlen und nicht bereits vorher. Vom Aufwand her sind vier Kurse gut machbar, auch mit fünf Kursen bleibt noch genügend Zeit für Ausflüge und Reisen.

Fazit

Zusammengefasst war unser Semester in San Diego eine super Zeit und wir können es nur jedem empfehlen! Eine Auslandserfahrung, egal wo man am Schluss landet, ist immer eine aufregende und unvergessliche Zeit, in der man auch persönlich viel dazu lernt. Wir haben sehr viele tolle Erfahrungen gemacht, viele Reisen von San Diego aus unternommen (wie San Francisco, LA, diverse Nationalparks und natürlich Las Vegas) und viele coole Leute kennengelernt. Wer jedoch nach einer akademischen Herausforderung sucht oder seine Englischkenntnisse verbessern will, ist in San Diego eher am falschen Ort.

Potato Chip Rock

Sonnenuntergang am Strand