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Erfahrungsbericht: Sören Schönnagel

„Meine hauptsächliche Bestrebung ist es, Herr der englischen Sprache zu werden; der zweitwichtigste Beweggrund zugegebener Maßen einen Winter auszusetzen und mal aus Deutschland zu flüchten!“

Ankommen an der University of Technology, Sydney

Die Orientierungswoche an der University of Technology, Sydney (UTS) startete direkt am Montag dem 25.07.2011 mit der Einführungsveranstaltung, bei der es gleich ein wundervolles Begrüßungspaket gab. Bestehend aus Flyern, dem Health Insurance Paper, einem UTS-Shirt tragenden Koala-Schlüsselanhänger, einem überdimensionalem Portemonnaie und einer ‚10-Fahrten‘ Karte für den Bus im Bereich 1, sprich City. Glücklicherweise waren die Inhalte der Veranstaltung besser und auch weitaus informativer. Alle Ansprechpartner wurden mit den nützlichen Kontaktdaten bekanntgegeben. Auch ESAC, die Organisation die für alle gesellschaftlichen Veranstaltungen für ausländische Studenten zuständig ist, hat sich vorgestellt und klar gemacht wie hier der Hase läuft.

Entscheidungsgründe für ein Auslandssemester in Sydney

Meine hauptsächliche Bestrebung ist es, Herr der englischen Sprache zu werden, endlich meine Jugendfehler ausbügeln zu können und mich so gut wie nur möglich zu verbessern. Dennoch habe ich mich gegen ein Work & Travel entschieden, weil ich der Überzeugung bin, am Besten in der Universität zu lernen. Somit kann ich gleich mein Vokabular in meiner Studienrichtung, die sehr international ist, erweitern. Und gerade weil sie international ist, war es für mich wichtig andere Studienansätze zu sehen. Der positive Effekt war zu erkennen, dass es auch vollkommen verschiedene Methoden der Lehre gibt. Was zum einen äußerst interessant ist, zum Anderen eine wichtige Erfahrung im Bezug auf den Master darstellt. Es ist immer gut Vergleiche zu haben.

Der zweitwichtigste Beweggrund ist zugegebener Maßen einen Winter auszusetzen und mal aus Deutschland zu flüchten. Ich wollte endlich mal flügge werden und Palmen sehen, Sonne haben, Strand, „blaues“ Wasser, und mir nach dem Studium etwas Zeit nehmen mal richtig zu entspannen. Es ist natürlich nicht immer alles Gold was glänzt, aber Silber ist auch in Ordnung. Und ich habe immer noch die Hoffnung, dass es meinen Lebenslauf und meine Berufschancen erweitert.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, die Wahl für Australien und die UTS fiel im Wesentlichen wetterbezogen. Ich liebe die Sonne und wollte unbedingt einen Winter ausfallen lassen und Weihnachten am Strand feiern. Ganz klar war mir jedoch, dass ich kein Tri-Semester machen wollte, was ja einige Universitäten anbieten. Und es sollte eine Universität sein, die ein gutes Ansehen auf der Welt hat, schließlich sollte man diese Situation schon nutzen. Ein weiterer ausschlaggebender Grund war die Größe der Stadt, weil ich ein Großstadtkind bin, wollte ich nicht in eine Kleinstadt. Somit lag der Fokus relativ schnell bei Sydney. Und da muss man die Studiengebühren eben in Kauf nehmen und sich über die Finanzierung schlau machen.

Ich habe am UTS Campus im Norden (Ku-Ring-Gai) studiert. ein sehr angenehmer Campus mit sehr viel Platz und Freiheit zum Studieren. Es gab immer die Möglichkeit einen Rechner mit Internetanschluss zu finden. Im Internet hat man dank des Studienaccounts die Möglichkeit auf alle möglichen Journals zu zugreifen und diese herunter zu laden. Das Essen war zwar nicht billig, aber gut und die Umgebung war tropisch und relaxend, außerdem war der komplette Campus klimatisiert. Durch das Fitnessstudio, dem Fußballfeld, der Sporthalle und den Tennisplätzen gab es auch genügend Ausgleichmöglichkeiten. Man konnte auch mal eben joggen gehen, in der City geht das dann nicht mehr so schön. Die Sanitäreinrichtung finde ich grenzwertig, leider gibt es keine Papiertücher, sondern nur Handföhne. Und das Toilettenpapier hat die dicker eines Libellenflügels. Aber man kann die Einrichtung schon als sauber bezeichnen, auch wenn man sich erst einmal an das System gewöhnen muss. Es gibt Duschen, die für den Sommer angenehm sind um sich mal abzukühlen und auch eine Sauna habe ich gesehen.

Die Lehre an der UTS

Die Kurse finde ich persönlich äußerst gut, denn in meinem Fall waren die Inhalte praxisnah. Mir gefiel die Aufteilung der Hausarbeiten und Klausuren auch wesentlich besser. Anstatt von einer Klausur am Ende, wird die Note durch zwei Teilklausuren und einer Hausarbeit ermittelt. Der große Vorteil ist, dass man im Stoff bleibt und nicht erst am Ende anfängt alles zu lernen. Die praxisnahen Inhalte wurden auch sehr schön gegliedert. Und als Schmankerl gab es immer wieder Gastsprecher aus genau dem Bereich den es zu besprechen galt und genau über dieses Thema. Und hier werden weniger Blätter vor den Mund genommen als in Deutschland.

Des Weiteren erachte ich die Dozenten als sehr kompetent aber auch menschlich. Hier stellte sich keiner überheblich hin. Man konnte jeder Zeit zu ihnen gehen und Fragen stellen auf die man auch vernünftige Antworten bekommen hat. Man hat sich für die Studenten eben auch mal Zeit genommen. Eine weitere Stütze waren die Tutorien die zu jeder Vorlesung durchgeführt werden. In den Tutorien werden dann die wichtigen Punkte für die Hausarbeiten besprochen, Hilfestellungen gegeben und der Prozess JEDES Studenten befragt und untersucht. Das war ein äußerst angenehmes studieren. Die Inhalte in den Klausuren sind unterschiedlich schwer, verblüffend ist jedoch wie schlecht die einheimischen Studenten abgeschnitten haben.

„Karrierefaktor Auslandsstudium“

Ich hätte den Aufwand nicht bestritten, wenn ich mir im Klaren gewesen wäre, dass es für meine Zukunft nichts bringen würde. Leider ist die Vetternwirtschaft im Sport deutlich vertreten, jedoch stellt das Auslandsstudium neue Entdeckungen und Erfahrungen bereit um sich seinen persönlichen Zielen für den zukünftigen Traumjob zu nähern. Das mindeste was einem bleibt ist die Gewinnung einer unbeschreiblichen Erfahrung und die Verbesserung der Sprache.

Finanzierung meines Auslandssemesters an der UTS

Um einen finanziellen Rückhalt zu haben und gerade weil ich aus bescheidenen Verhältnissen komme und seit Jahren mein Geld selber verdiene, habe ich alle möglichen Maßnahmen in Betracht gezogen. Den größten Anteil daran hat sicherlich das Auslands-BAföG. Ich habe nie Inlands-BAföG beantragt und wusste nicht wirklich ob mir das Auslands-BAföG zu steht. Deshalb habe ich den Rechner im Internet genutzt und im Nachhinein festgestellt, dass er sogar weniger errechnet hatte, als ich tatsächlich bekomme. Kann ich nur empfehlen, vor allem um die Gewissheit des generellen Bezuges zu erfragen. Zusätzlich habe ich, nur um sicher zu gehen, einen Studienkredit bei der DKB aufgenommen. Ich dachte mir, sollte ich ihn nicht brauchen, kann ich ihn danach gleich zurückzahlen.

Und ein ganz großer Dank geht an dieser Stelle an das IEC Team! Durch das Teilkosten-Stipendium konnte ich einen Teil an meine Freundin zurückzahlen, die mir das hier, durch die Vorausstreckung der Finanzen, ermöglicht hat. Und sie kann sich jetzt von dem Geld das Flugticket nach Sydney kaufen und mich besuchen. Das nenne ich Hand in Hand gearbeitet.

Hinweis: Wer das Auslands-BAföG beantragt, sollte sich im Klaren sein die Kosten für Flug und Studiengebühren erst einmal selbst zu tragen. Leider.

Wer sich entscheidet in Sydney zu studieren, sollte mit sehr hohen Ausgaben rechnen und nicht abgeneigt sein zu arbeiten. Man kann hier sehr schnell gutes Geld verdienen, um nach dem Studium noch zu reisen. Ohne die Hilfe meiner Familie, Freundin, dem IEC und dem Auslands-BAföG wäre das hier nicht möglich gewesen.

Tipps zu Sydney - Was man gesehen haben sollte

Auf jeden Fall heißt es früh aufstehen! Es gibt hier so viel zu entdecken. Klar kann man sich die Tourismusorte ansehen, aber in meinen Augen gibt es Besseres! Da Sydneys Fläche doppelt so groß ist wie Berlin, gibt es demzufolge auch eine Menge zu sehen.

Ihr solltet euch auf jeden Fall sehr früh zu den Blue Mount'n losmachen, 6uhr oder früher los! Aber nehmt nicht den Hop-on Bus, weil das 30$ pro Person kostet! Und den Weg den der Bus fährt, kann man locker laufen und selbst erkunden. Mit dem Zug zahlt man aus der City 15$ hin und zurück. Der Vorteil wenn ihr sehr zeitig vor Ort seid, ist die Ruhe, es sind weniger Leute da und es gibt so einige schöne Augenblicke mehr zu sehen. Wenn ihr gut seid, kommt ihr gegen 14Uhr zurück und fahrt gleich bis Bondi Junction durch. Dort könnt ihr euch in einer schwedischen Pizzeria stärken. Von da aus lauft ihr die Bondi Rd abwärts zum Strand und startet den Eastern Beaches Costal Walk, von Bondi über Bronte bis Coogee. Der ist spektakulär. Und am Abend erkundet ihr einfach noch selber die Straßen, vielleicht findet ihr ja was, was andere noch nicht kennen. Solltet ihr mitten in der Nacht noch hungrig sein, lohnt sich ein Abstecher nach Neutral Bay zu Maisys24 dort gibt es 24/7 Breakfast und alle anderen Gerichte die sogar per Seilzug transportiert werden.

Meine persönlichen Geheimtipps für Sydney

ALSO, wer sich in Sydney die Tourismussachen anschauen will hat zwei gute Möglichkeiten: Eine Kombi-Karte für 70$, womit man auf den Fernsehturm, in den Wild Life Park (der besser als der Zoo sein soll!), in die Sea World und in eine weitere Ocean World in Manly gehen kann. Das ist echt günstig. Man kann sie auf jeden falls an einer dieser Sehenswürdigkeiten erwerben. Die andere Möglichkeit ist eine vierstündige Stadttour for free. Die startet immer am Sydney Town Hall und die Leute haben grüne T-Shirts an.

Wenn ihr unterwegs hungrig werden solltet, kann ich euch den Sushiladen auf der George Street, Eingang Wynyard Station empfehlen. Für 1,20$ bekommt man eine Rolle! Günstiger geht es nicht! Das ist direkt hinter einem Hungry Jacks! Oder der Sushi Train in Cremone, der ist auch klasse.

Geht bloß nicht mit der 'Wandergruppe' auf die Harbour Bridge, es reicht aus wenn man den normalen Fußgängerweg nutzt und der kostet keine 180$!

Ansonsten noch ein paar kulinarische Tipps für Sydney: Die besten Quesadillas (Mexikanisch – Tortillas mit Käse) der Welt gibt’s bei MadMex,, das müsste westliches Darlinghurst sein, die haben auch eine website.
Die besten Fish & Chips bekommt man in North Sydney, direkt am anderen Ende der Harbour Bridge unter den Bahnbögen.

Ein Freund erzählte mir man sollte unbedingt in der Fußgängerzone in Chinatown ein Vanille Puffs essen. Es gibt dort eine Bäckerei recht nah am Paddys Market, die diese aus einem Fenster heraus verkaufen
Sonst…? Geht in jedem Fall mal zu einem Rugby League oder AFL Spiel ins Stadion, das ist echt cool.

Der Fish Market ist auch ein Abstecher wert, recht früh am Morgen kann man da sogar eine Führung mitmachen.

Beim "The Mad Italian" in Kirribilli habe ich den besten iced coffee getrunken, den ich je hatte! Die Preise sind für die Verhältnisse von Sydney fair.

Wenn man unbedingt Fotos mit den Kakadus haben möchte, solltet ihr Nüsse mitbringen. Im Botanische Garten fliegen extrem zutrauliche Kakadus herum. Haltet den Fotoapparat bereit.

Außerdem hängen in den Bäumen überall hunderte von Flughunden, wie reife Früchte! Zu Einbruch der Dunkelheit fliegen die dann alle los, auch ziemlich spektakulär.

Sehr schön ist es auch am Balmoral Beach. Hinter dem Oval (Sportplatz) geht ein Treppe hoch. Lange, sehr lange. Aber, wenn ihr oben angekommen seid habt ihr eine äußerst schöne Aussicht.

Ah... Und wenn du einen internationalen Studentenausweis hast, kannst du zum Opera House gehen. Wenn du eine Stunde vor Beginn einer Vorstellung da bist, kannst du für 50$ die besten freien Plätze bekommen. Geheimtipp.

Orte zum Entspannen...

Eigentlich gibt es hier keine stressigen Tage, wenn man sich die Zeit gut einteilt, aber wenn die Zeit der Exams und Abgaben vorbei ist, geht man am besten zum Strand. Ganz klar Sonnencreme 30+ aufgetragen und eingepackt, Tank-Top, Latschen und die Badehose angezogen, 2Liter Wasser und was zum Essen in den Rucksack geschmissen und ab geht der Peter. Absoluter Anti-Tourist-Entspann-Tipp: Balmoral Beach oder besser noch Rosherville Reserve (Mosman); Absoluter Fun-Beach: Manly Beach.

Wenn der Sonne dann die Puste ausgeht ist Party in Kings Cross, CBD oder Darling Harbour angesagt. Je nach Laune sollte die Location gewechselt werden. Insider wissen, vorher die Hostels unauffällig nach Partyangeboten abchecken!

Australien: Unterschiede und Ähnlichkeiten zu Deutschland

Als Sportler habe ich die meisten Probleme mit der Nahrung in Australien. Vor allem die Preise führen dazu etwas ungesünder zu essen. Die Freundlichkeit und Gelassenheit ist ein Traum für jeden der das Lächeln liebt, ganz anders als im grauen Deutschland. Auch das Wetter ist so traumhaft schön, jeden Abend der schönste Sonnenuntergang mit den prächtigsten Farben.

Fast wie in Deutschland kommen die Verkehrsmittel auch hier fast nie pünktlich. Ist hier aber auch egal. Jedes Mal wenn ich bei ALDI einkaufen gehe, packe ich ein Stück Heimat in den Korb, Haribo Goldbären made in Germany. Und die Preise sind vergleichsweise sehr günstig, vielen Dank.