Die passende Universität für dein Auslandssemester:
Uni- und Programmsuche
1.
2.
3.

Erfahrungsbericht: Pia Lücke

Pia Lücke
„California Dream come true“

Reise und Unterkunft

Da die Einführungswochen (15.08.) bereits zwei Wochen vor dem offiziellen Semesterstart (27.08.) angefangen hat, wollte ich schon frühzeitig vor Ort sein, um mich erst einmal einleben zu können. Daher bin ich bereits Anfang August nach San Diego gereist und hatte im Vorhinein einen Mietvertrag für den Auslandsaufenthalt gebucht. 

Aus Kostengründen wurde von Unterkünfte auf dem Campus abgeraten. Daher blieben die Optionen, in der Nähe der Universität zu wohnen (bspw. Blvd. 63 – gleicht einem sehr großen Studentenwohnheim mit Pool, Fitnessstudio, Barbecue Areas etc.) oder in der ca. 20-minütigen mit dem Auto entfernten Beach Area. Auf Grund der einmaligen Chance direkt am Meer zu wohnen, habe ich mich für die Beach Area entschieden und es im Nachhinein auch nicht bereut. Hilfreich für die Unterkunftssuche waren zahlreiche Facebook-Gruppen

Schließlich habe ich zusammen mit fünf weiteren Mädchen in einem Haus in Pacific Beach gewohnt. Für amerikanische Studenten ist es nichts Ungewöhnliches, einen shared room zu beziehen. Da die single rooms (gerade in der Beach Area, US$1000+) sehr teuer waren, beschloss ich, ein Zimmer zu teilen. Mit US$ 780 lag die monatliche Miete im Durchschnitt. Darüber hinaus ähnelten sich die Stundenpläne meiner roommate und mir, sodass wir auch ein Auto teilten. Dieses haben wir bei dirt cheap car gemietet, wie fast alle internationalen Studenten (US$399/Monat). Vorteile waren der günstige Preis, die Möglichkeit kostenfrei einen zweiten Fahrer zu registrieren und das Mindestalter von nur 21 Jahren. 

Pacific Beach ist geprägt durch junge Leute und bekannt bei Surfern und für seine Partykultur. Wobei einem bewusst sein muss, dass in Kalifornien der öffentliche Verzehr von Alkohol verboten ist und unter 21-Jährigen der Zutritt zu Clubs und das Konsumieren von Alkohol untersagt ist. Die Security verfolgt das amerikanische Gesetz sehr strikt und kontrolliert die Reisepässe (von Internationals werden keine auswertigen Personalausweise akzeptiert) sehr genau. Der Hauptgrund wieso ich mich für diese Area entschieden habe, war die Nähe zum Strand und zum Meer. Ich habe mir anfangs ein Fahrrad gekauft (auf craigslist – amerikanisches Ebay Kleinanzeigen) um kürzere Strecken nicht mit dem Auto fahren zu müssen. Damit war ich in 10 Minuten am Strand, wo am Abend der Sunset sehr zu empfehlen ist. 

Pacific Beach Sunset

Wie in allen Teilen Kaliforniens sind die Lebensmittel nicht sonderlich günstig. Wir haben versucht, oft selbst zu kochen. Unsere Lieblingssupermärkte waren VONS und Ralphs. Das Angebot ist sehr groß und es gibt eine Clubcard womit die Preise einiger Lebensmittel vergünstigt sind. Alternativ haben Fastfoodketten wie beispielsweise Wendys oder Sonic günstige Menüangebote. Durchschnittlich lagen meine monatlichen Lebenshaltungskosten zwischen US$400-500.  

 

Studienbeginn der Gasthochschule

Die Einführungswoche für alle internationalen Studenten, die als Free Mover gekommen waren, startete am 15.08.. Der offizielle Start der Vorlesungen war am 27.08.. Die Einführungswoche war sehr interessant, allerdings war sie über die Woche sehr zerstreut und lediglich 2-4 Stunden pro Tag, sodass meine frühe Anreise nach San Diego nicht unbedingt nötig war. Unter anderem wurde uns der riesige Campus gezeigt, der Prozess der Kurswahl erläutert und weitere wichtige Informationen weitergegeben. Darüber hinaus dienten diese Tage dazu, Kontakte zu anderen Internationals zu knüpfen. Überwiegend waren deutsche und skandinavische Länder vertreten, sodass es teilweise schwieriger war, zu vermeiden nur Deutsch zu reden. 

Die Einführungswoche war vom American Language Institut (ALI) organisiert, die zugleich für die Free Mover zuständig waren. Die Mitarbeiter dieser Einrichtung waren jederzeit persönlich oder per Mail zu erreichen und sehr hilfsbereit. 

SDSU Library

 

Studieninhalte

Da an amerikanischen Universitäten erst kurz vor Vorlesungsstart Kurse gewählt werden, bestand nicht die Möglichkeit, diese im Vorfeld von Deutschland aus festzulegen. Mit Hilfe eines Onlineportals der SDSU waren alle möglichen Kurse einzusehen und die Webseite „Rate my Professor“ gibt einen besseren Einblick in jeden Kurs. Da ich im Masterprogramm studierte, war es vorgesehen drei Kurse zu wählen, die jeweils drei Units gaben (weitere Units waren mit Kosten verbunden). Die Kurse wurden nach dem first come, fist served Prinzip vergeben und das Onlineportal öffnete in der Nacht. Daher hatte ich mehrere Kurse ausgewählt, die mich interessiert haben. Letztendlich habe ich zwei favorisierte Kurse erhalten, die zudem mit amerikanischen Studenten waren. Dieser Faktor war für mich sehr wichtig, um mit native speakers in Kontakt zu kommen. Allerdings musste ich bemerken, dass Masterkurse oft MBA Kurse sind (meistens abends) und dementsprechend von Berufstätigen besucht werden. Einerseits war es vorteilhaft, da viele Praxisbeispiele genannt wurden, allerdings bestand weniger die Möglichkeit, Freundschaften zu schließen. Der dritte Kurs war verpflichtend und musste bereits bei der Immatrikulation ausgewählt werden. Dabei handelte es sich um einen „special course“, der ausschließlich für Internationals ist und Inhaltlich gleich mit dem Kurs, der für alle Studenten angeboten worden ist. Diese Kurse konnten im Nachhinein nicht geändert werden.  

Ich hatte mich im Vorfeld für „Strategic Brand Management“ entschieden. Professor Miro Copic ist ein ehemaliger Student der Harvard Business School und zudem selbständig in diesem Gebiet. Seine Ansprüche waren im Vergleich zu den anderen special courses recht hoch, allerdings war die Struktur und der Inhalt seiner Vorlesung sehr, sehr gut. Die knapp wöchentlichen dreistündigen Vorlesungen teilten sich oftmals in einen Theorie-Part und in eine Case-Discussion. Besonders durch die Bearbeitung der Harvard-Cases wurde ein sehr guter Praxisbezug hergestellt. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, Gastvorträge zu besuchen, um weitere Einblicke in die Realität des Brand Managements zu bekommen. 

 

Im Unterschied zu Strategic Brand Management hatte ich den Kurs „Seminar in World Business Environment“ mit vielen amerikanischen Studenten. Sowohl Professorin Martina Musteen als auch die MBA Studenten haben den Unterricht mit vielen Praxisbeispielen bereichert. Obwohl ich die begleitenden Foliensätze zum Teil nicht gut verständlich fand, war die Professorin sehr engagiert. Sie hat ein großes Interesse an verschiedenen Nationalitäten. Auch hier gab es einige Gastvorträge und zudem ein sehr spannendes Gruppenprojekt. Zwar war der Kurs mit viel zeitlichem Aufwand aufgrund unterschiedlicher Gruppenarbeiten (sehr üblich für das Studium) verbunden, allerdings hat vor allem das X-Culture Projekt meinen Blick in die Arbeit mit unterschiedlichen Nationalitäten/ Ländern erweitert. 

In Hinblick auf meinen Masterstudiengang wollte ich gerne mehr über das amerikanische Human Resource Management erfahren. Renee Merrill gehört zu den kompetentesten und zugleich liebevollsten Professoren, die ich je hatte. Sie war sehr engagiert und immer sehr bemüht, dass jeder die Thematik verstand. Dieser Kurs hat mir eine sehr guten Einblick in das HR von Amerika gegeben und mir zum Teil deutliche Unterschiede zu Deutschland aufgezeigt, die mir nicht nur Vorteile vom deutschen System deutlich machten, sondern auch zum Nachdenken anregten.

Allgemein ist zu bemerken, dass die Vorlesungen an der SDSU eher einem Schulsystem gleichen. Die Größe meiner Kurse umfassten durchschnittlich 25 Studenten. Zudem setzen sich die Noten durch unterschiedliche Leistungen zusammen (mündliche Beteiligung, Gruppenarbeiten, Klausuren), die während des Semesters erbracht werden. Zu ergänzen ist, dass die Klausuren größtenteils aus Multiple Choice bestehen. 

Alles in allem, habe ich durch meine gewählten Kurse sehr viel dazugelernt und besonders durch die Zusammensetzung der Vorlesung mich tiefgründiger mit einigen Themen beschäftigt, auch wenn es teilweise ein hoher Zeitaufwand war.

 

Freizeitaktivitäten

Wie schon erwähnt ist das ALI sehr engagiert in Bezug auf die internationalen Studenten. Unter anderem wurden Bustouren in der Einführungswoche durch San Diego angeboten und weitere Touren beispielsweise zu unterschiedlichen Nationalparks. Des Weiteren bot der Campus eine Vielzahl an Freizeitangeboten. Für ALI Studenten ist beispielsweise das Gym kostenfrei und zudem gibt es eine Schwimmanlage und mehrere Plätze an denen Sport getrieben werden kann. Darüber hinaus erhalten ALI Studenten kostenlose Eintrittskarten für sämtliche Spiele, wie zum Beispiele für die College eigene Footballmannschaft (Let`s go Aztecs!) oder dem Basketballteam, die auf dem Campus-eigenen Stadion spielen. 

Football Game im SDCCU Stadium

Da ich nicht direkt am Campus gewohnt habe, bevorzugte ich Freizeitaktivitäten, die in Pacific Beach lokalisiert waren. Bei der Nähe zum Meer lag es nahe, den dort sehr populären Sport Surfen zu erlernen. Daher nahm ich die Möglichkeit wahr und besuchte wöchentlich den von der Uni angebotenen Surfkurs (einmalig $US175, incl. Surfbrett und Neoprenanzug). Zudem war nicht weit von unserem Haus ein Recreation Center. Neben einem öffentlich, kostenfrei zugängigen Basketball- und Tennisplatz, wurden auch bezahlbare Tennisstunden angeboten. Was bei fast täglichem Sonnenschein in San Diego eine für mich sehr passende Freizeitbeschäftigung war. 

Neben Sport kam das Reisen auch nicht zu kurz. Los Angles ist lediglich zwei Stunden mit dem Auto entfernt und Tijuana (Mexiko) nicht einmal 30 Minuten. Zudem besuchte ich San Francisco, Las Vegas und zahlreiche Nationalparks, wie zum Beispiel den Grand Canyon.

 

Bewertung an der Gasthochschule

Alles in allem bereue ich es nicht, ein Semester an der SDSU studiert zu haben. Sowohl das Campusfeeling, als auch die Qualität der Vorlesung/ Professoren und die Betreuung durch das ALI waren hervorragend. Ich habe mich jederzeit sehr wohl gefühlt und würde das Studium in San Diego definitiv weiterempfehlen. Mit der Hilfe durch IEC ist auch die Bewerbung reibungslos abgelaufen und auch diese Einrichtung war sehr hilfsbereit bei jeglichen Fragen.