Die passende Universität für dein Auslandssemester:
Uni- und Programmsuche
1.
2.
3.

Erfahrungsbericht: Manuela Schleth

„Mit Auslands-BAföG in die USA“

Mit Auslands-BAföG in die USA

Manuela, ehemalige Praktikantin bei IEC, nimmt im September 2009 ihr Studium an der California State University, Fullerton (USA) auf. Sie hat somit alle Höhen und Tiefen der Vorbereitung auf ein Studium in den USA mitgemacht und die Hürden eines BAföG Antrages erfolgreich bewältigt. Für IEC hat Manuela ihre Erfahrungen mit dem BAföG-Amt niedergeschrieben.  Die wichtigsten Schritte für einen Antrag, wertvolle Tipps und Hinweise findest Du im folgenden Bericht, der auch für das Studium in einem anderen Land sehr hilfreich ist. Egal für welches Land Du Dich bewerben möchtest, die Prozesse des Antrages für Auslands-BAföG sind fast identisch. Also, nicht von dem Berg an Formularen verunsichern lassen, es lohnt sich allemal!

Meine Erfahrungen mit dem Antrag für Auslands-BAföG:

Du willst ein oder zwei Semester in den USA studieren und Dich deshalb für das Auslands-BAföG bewerben? Hast aber keine Ahnung wo Du anfangen sollst? Dann hast du jetzt die Chance alles zu erfahren, was Du wissen musst.  

Auch ich habe mich durch den Dschungel des Auslandsbafögs gekämpft und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Ich bekomme jetzt einen monatlichen Zuschuss sowie meine Flugkosten und Studiengebühren erstattet. Für mich ist diese Unterstützung sehr wichtig, denn sonst hätte ich mir ein Auslandssemester an der Cal State Fullerton in der Nähe von L.A. nicht finanzieren können.

1. Wann bewerben?
Wie so oft ist es natürlich am besten, sich so früh wie möglich zu bewerben. Mit 6 Monaten vor Studienbeginn liegst du gut in der Zeit. Ich habe mich im Januar für das Herbstsemester (Beginn Mitte August) beworben. Das war schon recht früh, dafür habe ich auch schon im Juli meinen BAföG-Bescheid bekommen und wusste so, dass ich meine erste Zahlung Ende Juli erhalte.
Auch eine spätere Bewerbung ist bis kurz vor der Abreise noch möglich, dann erhältst Du aber dein Geld  unter Umständen erst recht spät. In diesem Fall kann es passieren, dass die Zahlung erst geleistet wird, wenn Du schon wieder zurück in Deutschland bist.

2. Unterlagen
Wer schon mal Inlands-BAföG beantragt hat, ist gut gewappnet für den Auslands-BAföG Antrag. Denn die Unterlagen sind teilweise identisch. Aber auch alle BAföG-Neulinge werden es locker schaffen.

Da ich auch schon Inlands-BAföG beziehe, war es für mich nicht allzu schwer die Unterlagen zusammen zu stellen. Ich musste auch hier die Formblätter 1, 2, 3 und 5 ausfüllen. Für das Auslands-BAföG ist zusätzlich Formblatt 6 notwendig. Mit dem Einsenden dieser Unterlagen ist der erste Schritt zum Auslands-BAföG auch schon getan. Anschließend erhielt ich einen Brief, in dem mir mitgeteilt wurde, welche Unterlagen ich noch nachzureichen hätte.
Wenn Du noch nicht genau weißt, an welche Uni du gehen willst, ist das kein Problem. Es ist entscheidender zu wissen, in welchem Land Du studieren möchtest, da für jedes Land ein anderes BAföG-Amt zuständig ist.

Es ist leider so, dass man noch viele Unterlagen nachreichen muss. (Es macht aber keinen Sinn zu warten, bis man alle zusammen hat und sich erst dann zu bewerben.)
Das sind u.a. die Annahmebestätigung der ausländischen Hochschule, der Bescheid über ein Stipendium (wenn beantragt bzw. genehmigt/abgelehnt), der Nachweis über Zahlung inländischer Krankenkassenbeiträge (insofern Du nicht bei den Eltern mitversichert bist), Bescheinigung über Deine Auslandskrankenversicherung.
Wenn Du in den USA bist, musst Du noch die Immatrikulationsbescheinigung der Universität, einen Zahlungsnachweis der Studiengebühren und evtl. Nachweis über die Auslandskrankenversicherung (wenn sie erst in den USA an der Uni abgeschlossen wird) nachreichen.

*** Tipp: Häufig bekommt man vom BAföG-Amt ein Schreiben mit einer Frist, in der bestimmte Unterlagen nachgereicht werden müssen. Jetzt keine Panik bekommen, wenn Du weißt, dass Du diese Unterlagen nicht in dem vorgegebenen Zeitraum einreichen kannst. Oft reicht hier ein Anruf bei Deinem/r Sachbearbeiter/in oder ein Brief, in dem du kurz erklärst, dass die Unterlagen erst später nachgereicht werden können.

3. Wer bekommt was?
Soweit ich weiß haben alle, die Inlands-BAföG beziehen gute Chancen auf das Auslands-BAföG. Da ich auch Innlands-BAföG bekomme, hab ich nicht lange gezögert. Aber auch wer kein Inlands-BAföG erhält, sollte sich bewerben. Selbst wenn ein BAföG-Antrag etwas Mühe erfordert, so aufwendig wie eine Stipendiums-Bewerbung ist er nicht. 

4. Wie viel bekommt man?
Grundsätzlich kann man 1.000 EUR Zuschuss für den Flug bekommen und bis zu 4.600 EUR für die Studiengebühren. Man kann dann auch noch einen monatlichen Betrag für max. zwei Semester erhalten. Bei mir ist das ungefähr der monatliche Betrag vom Innlands-BAföG plus die 120 EUR Zuschuss für die USA. Weiterhin gibt es auch noch eine monatliche Pauschale für die deutsche Kranken– und Pflegeversicherung, sofern Du die selbst bezahlen musst. (Das gilt also nicht für diejenigen die noch Familienversichert sind.) Auch die Auslandskrankenversicherung wird mit bis zu 54 EUR im Monat bezuschusst.

*** Übringens: den Zuschuss für den Flug und die Studiengebühren muss ich nicht zurück zahlen. Die sind also ein nettes Geschenk vom BAföG-Amt. Die monatlichen Zuschüsse müssen wie beim Inlands-BAföG zur Hälfte zurück gezahlt werden.

5. Wo kann man Auslandsbafög beantragen?
Das Auslands-BAföG für die USA muss beim BAföG-Amt Hamburg beantragt werden. Auch wenn das Inlands-BAföG bei einem anderen Amt beantragt wurde. Bei mir ist es auch so, dass mein Inlands-BAföG Amt in Magdeburg ist. Für andere Länder sind andere Ämter zuständig. Wo genau Du Dich hinwenden musst, erfährst Du auch bei IEC

6. Wann wird gezahlt?
Wenn du Dich rechtzeitig bewirbst, erhältst Du die erste Zahlung sogar vor Studienbeginn. Mein Semester startet Mitte August und ich bekomme Ende Juli mein erstes Geld.
Bei den Zuschlägen für Flug und Studiengebühren ist es mit der Auszahlung etwas komplizierter. Mir hat man erklärt, dass man diese Zahlungen nicht automatisch als eine Summe bekommt, sondern diese auf die Monate, in denen man Bafög bezieht aufgeteilt werden. Dann würden die 1.000 EUR für den Flug also auf die fünf Monate mit jeweils 200 EUR verteilt werden. Aber auch hier keine Regelung ohne Sonderregelungen. Man kann nämlich einen formlosen Sonderantrag auf Einmalzahlung stellen. Das habe ich dann auch getan. Dazu habe ich an das BAföG-Amt einfach einen Brief mit folgendem Satz geschrieben: „Hiermit beantrage ich die einmalige Auszahlung der Zuschüsse für Flug und Studiengebühren“. Das bedeutet jetzt für mich, dass ich mit meiner ersten Zahlung gleich die 1.000 EUR für den Flug erhalte. Bei den Studiengebühren ist es grundsätzlich so, dass diese erst gezahlt werden, sobald man einen Nachweis über deren Bezahlung beim BAföG-Amt vorlegt. Das heißt, diese müssen zunächst vorgestreckt werden.   

7. Annerkennung der Kurse?
Um Vollzeitstudent/in in den USA zu sein (und das musst Du, um das Visum zu erhalten), müssen 12 credits im Semester erreicht werden. Die Kurse haben entweder 3 oder 4 credits. Das bedeutet also, Du kannst entweder 3 Kurse mit je 4 credits belegen oder 4 Kurse mit je 3 credits. Für das BAföG-Amt reicht es, wenn du 9 credits aus deinem Fachbereich erlangst.
Da ich gerade mein Auslandssemester nutzen wollte, um mal etwas anderes zu machen, entschied ich mich, drei Kurse (je 3 credits) aus dem Bereich Psychologie (ich studiere Wirtschaftspsychologie) und einen Tanzkurs zu belegen. Das ist sozusagen mein „Fun Kurs“, auf den ich mich besonders freue.  Gut ist auch, dass ich zwar 9 credits erreichen muss, aber nicht auf die Anerkennung dieser an meiner Hochschule angewiesen bin. Bis auf meine Bachelor-Arbeit habe ich bereits alle relevanten Kurse absolviert und bestanden, so das ich keine Prüfungen mehr offen habe.

*** Tipp: Schlechte Erfahrungen mit der Zentralen Telefonvermittlung gemacht? Auch ich habe dort des öfteren angerufen ohne jemanden zu erreichen. Als ich dann meine Unterlagen eingeschickt hatte, habe ich eine Empfangbestätigung und einen persönlichen Ansprechpartner erhalten. Diesen konnte ich dann immer gut erreichen.